Des Kaisers neue Kunst - Offenes Atelier

 

Herzlich Willkommen!

Vor sieben Jahren habe ich mich erstmals als Künstler erkannt und betitelt. Ich begriff, dass ich nicht nur zu meiner Freude oder meinem Zeitvertreib zeichne und male, sondern vom Drang getrieben werde, mein Inneres Erleben auszudrücken und mitzuteilen.

 

Vor sieben Jahren haben mich Kopfschmerzen nahezu unerträglicher Art heimgesucht, die mich schließlich dazu brachten, eine Therapie zu beginnen. Durch die Psychosynthese und mit der Unterstützung zweier Menschen, denen ich für ihre Arbeit zutiefst dankbar bin, habe ich auf einen Weg der Heilung gefunden, der mich zwangsläufig an intensiver Selbsterkenntnis entlang führte.

 

Vor sieben Jahren lernte ich auf dem Boom-Festivals – der Mutter aller psychedelischen Veranstaltungen – dass Bewusstseinserweiterung und Heilung seit jeher als Schamanismus in der Kulturgeschichte der Menschheit verankert sind. 

 

Vor sieben Jahren habe ich auf dem Jakobsweg spirituellen Zugang gefunden, zu einem Christentum, in das ich als Kind hinein getauft wurde, das ich jedoch als Jugendlicher in Anbetracht seiner leidvollen Wirkungen und der Unvereinbarkeit mit meinem naturwissenschaftlichen Weltbild als rückständig und abergläubig abgetan habe.


Vor sieben Jahren habe ich eine Schwelle überschritten. Ich konnte erkennen, dass meine Kunst, meine Heilung, meine Selbsterkenntnis und meine Spiritualität Facetten desselben Vorgangs sind, an dessen Entwicklung ich nun bewusst teilhaben und mitformen durfte. Die Werke, die ich seither geschaffen habe, möchte ich heute zeigen. 

 

Einführung 

 

  1. 1.Erwartorien 

Die Erwartorien werden in der Ausstellung öfter auftauchen. Ein Erwartorium ist ähnlich einem Observatorium eine Einrichtung, um die eigenen Erwartung zu beobachten. Im Mittelpunkt positioniert sich die Ich-Perspektive- Der Erwartungshorizont ist der Umkreis, bis zu dem die nähere Zukunft überschaut werden kann. Darüber hinaus befindet sich das Unbekannte. In Richtung welcher Erwartung also möchte das Ich den nächsten Schritt setzen? Hin und wieder ist es wichtig, diese Entscheidung im vollsten Bewusstsein des gesamten Horizontes zu treffen. Daher wurde kurzerhand eine Kuppel über das Geschehen gezogen, um der Ich-Perspektive Raum dafür zu geben. Wie sich herausgestellt hat, vermehren sich die Erwartorien wie Pilze und sprießen, wo auch immer im Universum ihre Sporen landen, aus dem Boden. Einige Besiedlungen finden sich auf diesen Bildern.

  1. 2.Quintentheorie 

Die Quintentheorie ist die durch psychedelische Erfahrungen mögliche gewordene Transzendenz der offenen Frage nach der Vereinheitlichung von Relativitätstheorie und Quantenphysik. Wie sich durch die Ketamin-Bewusstsein-Forschung herausgestellt hat, lassen sich jegliche Widersprüche alternativer Fakten und Formeln überwinden, wenn die Imaginationskraft als tatsächlich physikalisch wirksam betrachtet wird. Diese Erkenntnis ist in der „westlichen“ Welt als Placebo-Effekt bekannt.

  1. 3.Overcoming the Fear of Gianna Nannini
    An meiner Kinderzimmertür klebte ein Plakat von Gianna Nannini, durch welches die Stimmen meiner Eltern zu hören waren. In Albträumen hörte ich die streitenden Stimmen meiner Eltern durch ihren Mund. Um diese in mir wohnende Angst zu transformieren, habe ich ein ähnliches Plakat mit meinem Inneren Kind witzig gestaltet.
     

  2. 4.Via Romea 

Meine dritte christliche esoterische Pilgerreise, die Reise des Feuers nach Rom, war wie Paulo Cuelho prophezeit hat die schwierigste. Der Weg durch die erneuernden Flammen war nicht nur für meine Füße ein schmerzlicher Vorgang. Von den an das Erbarmen erinnernden Passionsspielen und den Wurzeln meiner Familie väterlicherseits, Oberammergau, führte dieser Kreuzweg mich hin zum tragischen und befreienden Verlust aller mitgetragenen Aufzeichnungen, Skizzen und Schätze an meinem Zielort. Meine Verwandlung begleitend habe ich mir den Frevel erlaubt auch das Vaterunser zu verwandeln und von seiner patriarchalen Stimmung zu lösen. Gott ist so viel mehr als der Herr und Vater:

Ursprung von Allem in der Ewigkeit
Heilig ist, was mich an dich erinnert
Wie du (meine Glückseligkeit) in der Ewigkeit bist
sollst du (meine Glückseligkeit) im Hier und Jetzt werden
Erinnere mich täglich an dich
und vergib mir mein Vergessen
wie auch ich den Vergessenden vergebe
Führe mich nicht in die Irre
sondern bleib mit mir in Verbindung
Denn du bist mein Ursprung
bist meine Kraftquelle
und meine Heimat
ewiglich
Amen

  1. 5.My Future Wife’s Last Lover
    Nach Abschluss meiner Rom Pilgerreise wurden meine Gebete erhört und ich durfte meiner großen Liebe begegnen. Auch sie musste große Wege zurücklegen um sich mit mir zu verbinden. Das Bild ist ihrem Freund Riki gewidmet.
     

  2. 6.The Hungry Ghost Of The Never Ending Party
    Du bist verrückt mein Kind, du musst nach Berlin.“
    Im Buddhismus ist der Bereich der hungrigen Geister einer der sechs Daseinsbereiche. Hier leben Wesen, die sich nicht nähren können. Trotzdem sie die ganze Zeit mit Essen verbringen, machen ihre engen Münder, dünnen Hälse und riesigen Bäuche es unmöglich satt zu werden. Die Wesen sind dazu verdammt unersättlich gierig zu sein. Eine bunte und hightere Version dieses Bereichs ist das
    Moloch der Berliner Partyszene, in dem ich ein Jahrsiebt mein Karma ausgebadet habe. Für diese Zeit bin ich dankbar.
     

  3. 7.Shvil Israel
    Die Zeichnungen sind auf meiner zweiten christlich esoterischen Pilgerreise – dem Weg des Wassers – nach Jerusalem entstanden. Ein kleines Zitat aus meiner abschließenden E-Mail an Familie und Freunde:

    So kam es, dass ich gestern, am Ziel meiner Reise, der Westlichen Mauer, den letzten Überresten des von den Römern zerstörten zweiten Tempels, zwischen betenden Menschen meinen Kopf an den kalten Stein lehnte und miterleben durfte, wie ungeahnt intensiv Tränen der Dankbarkeit aus mir strömten. Einer Dankbarkeit, die nicht begrenzt ist auf die Erlebnisse der letzten Wochen, sondern Alle und Alles einschließt, was mich zu diesem Punkt in meinem Leben gebracht hat.

    Von links nach rechts: Mein Monster, Selbstporträt, Frau Unendlichkeit, Ganesha, (Zen-Computer-Maintenance-Art: nachträglich hinzugefügt), Die Türme, Verklärung, (Sieben Jahre Berlin: nachträglich hinzugefügt), Graal, Himmelsleiter, Erwartorium, Abragott, Genezareth, Eye See You Kali
     

  4. 8.Cosmic Kiss
    Die nicht-inkarnierte Göttlichkeit küsst die inkarnierte Göttlichkeit.
     

 

  1. 9.Erwartorien und Einstmalburgen
    Weitere Besiedlungen von Erwartorien, zeigen den Lauf der Dinge, den ewigen Kampf des Neuen gegen das Alte. Was einst als Erwartorium Traumwolken besiedelte und in die Zukunft blickte verschlingt das Feuer der Veränderung und ist nun Einstmalburg: Denkmal und Ruine der Vergangenheit. Beide Zustände begegnen sich im Universum.
     

  1. 10.Pforte der Einweihung
    Spiegel gelten seit jeher als magische Objekte, vor deren energetischen Wirkungen zu Obacht geraten wird. Zwei gegenüberliegende Spiegel, die diese Effekte bis zur Unendlichkeit verstärken, sind Grundlage meiner Videoinstallationen. Mit Kamera und Projektor erzeuge ich eine endlose visuelle Rekursion und offenbare die fraktale Natur des Universums. Die entstehenden Tunnel können durch Vorstellungskraft die Grenze der Raumzeit durchdringen: bis hin zum ursprünglichen Nichts, dem vor dem Urknall, dem hinter dem Schwarzen Loch: dem Tao: Gott - ein imaginativer Gebetskanal. Die Arbeit ist ein erster Versuch, das Wesen des Kanals zu beeinflussen.
     

  2. 11.Healing Moonlight
    Die Symbolwelt der Tarotkarten begleitet mich seit meiner frühen Jugend und lehrt mich seither, die Wirklichkeit durch eine weitere Ebene zu durchdringen. Seelische Vorgänge und mystische Tatsachen lassen sich durch Worte nur eingeschränkt ausdrücken – die Vieldeutigkeit der Sprache der Zeichen erlaubt es, der Multidimensionalität näher zu rücken.
    Im Vollmondlicht fanden sich die ersten Striche auf Papier. Im linke Teil ist ein an den Film „Kirschblüten Hanami“ angelehntes Ich zu sehen, das durch Butoh-Tanz etwas mir schmerzlich aufs Auge gedrücktes ausdrückt. Aus dem Telefonhörer kommen die inneren Dämonen, die im Mondlicht Gestalt annehmen. Varianten der Tarotkarten „Der Magier“, „Zwei Schwerter“, „Sechs Kelche“ und „Ritter der Kelche“ repräsentieren meine Schattenseiten, deren schadhafte Wirkung und die
    Hoffnung auf Heilung.
     

  3. 12.The Way Of The Frog
    Die dunkle Nacht der Seele“
    Der Frosch begleitet mich als Krafttier und Lehrmeister. Als Symbol für dasjenige an mir, was mir schleimig, eklig und unerwünscht scheint, trägt er doch die Hoffnung auf Verwandlung in sich. Der Weg, die von mir in den Keller gesperrten Selbstanteile zu befreien, ist hier dargestellt als Abfolge der Tarotkarten „Die Hohepriestern“, „Der Wagen“, „Der Teufel“/“Die Liebenden“ und „Vier Stäbe“, eingebettet in die Karte „Der Mond“, hier als verfinsterter Mond von 2018.
     

  4. 13.Selbsterkenntnis
    Die am Computer und mit A.I. (style transfer) erstellte Collage, zeigt mich, der mich selbst in meiner Phantasie erfasst – als Marionette eines größeren Ichs und deren Schattenseite.
     

  5. 14.Never Ending Artwork: Iteration 2016
    rechts daneben im Bilderrahmen: Iteration 2018
    links daneben am Bildschirm: Iteration 2015
    Zeichnungen verschmelzen durch A.I. (style transfer), werden gedruckt, überzeichnet und erneut durch A.I. mit ihren Ahnen vereint. Dieses Spiel spiele ich seit Jahren, die Drucke begleiten mich auf allen Reisen zu allen wichtigen Orten. Erinnerungen und Erkenntnisse finden auf das Papier und werden Teil einer unendlichen Geschichte. An heiligen Orten hinterlasse ich kleine Schnipsel, um mit den Orten in Verbindung zu bleiben. Zwei der mir heiligsten Iterationen habe ich am Ende meiner dritten Pilgerreise in Rom verloren (oder als Pfand diesem archäologischen Museum zur einverleibt).
     

  6. 15.Inside the Tunnel
    Zu sehen ist eine Aufnahme, die die anfängliche Forschung an den visuellen Rekursionen / meinen Videoinstallationen / den imaginativen Gebetskanälen zeigt. 
     

 

Einweihung

  1. 16.Antlitz
    Das Antlitz des Selbst ist überall im Universum verborgen.
     

  2. 17.Das Abendmahl
    Die before you die“
    Die Tischplatte, die nun als Leinwand dient, begleitet mich seit meiner Kindheit, ihre Geschichte begann vor der meinen. Persönlich ist sie mir Symbol für das Zusammenkommen der Familie und engsten Freunde, für Geborgenheit im Kreis meiner Vertrauten. Die Heiligkeit dieses liebevollen zwischenmenschlichen Raumes, den wir uns z.B. beim gemeinsamen Mahl ermöglichen ist der selben Natur wie das Mysterium der Eucharistie: einen Augenblick mit Gott verweilen zu dürfen und Anteil zu nehmen am nicht mit Worten beschreibbaren Wesen der Schöpfung. Die Zeremonien der katholischen und evangelischen Kirche sind symbolischer Natur, gut um uns zu erinnern, aber genauso gut, um uns von der tatsächlichen existenziellen Begegnung mit Gott abzuhalten.
     

  3. 18.Plasmakugel
    Analog zu Blitzen in der Natur entlädt sich die Spannung der Edelgasentladungsröhre auf chaotische
    Weise in ihre Umgebung. Vorauszusagen wann und wo sich Spannung entladen wird ist unmöglich. Lediglich Wahrscheinlichkeiten können wir erfassen und beeinflussen – wie sich ein Blitz tatsächlich materialisiert ist dem Zufall überlassen. Aber wer ist der Zufall? In der Quantenphysik wird angenommen, das es tatsächlich einen Zufall gibt, der nicht nur lediglich darauf basiert, dass die deterministischen Vorgänge von uns nicht nachvollzogen werden können. Die Verteilung der Photonen beim Doppelspaltexperiment oder der exakte Zeitpunkt des Radioaktiven Zerfalls sind „willkürlich“. Dies ist einer der Schauplätze der modernen Physik, in denen das Mysterium Platz findet. Die Plasmakugel ist damit für mich ein Instrument um mit dem Mysterium in Kontakt zu treten und damit ein weiterer imaginativer Gebetskanal.
     

  4. 19.3000Grad
    Der mit Hilfe von A.I. vervollständigte erste öffentlich einsehbare Entwurf eines Gemäldes
     

  5. 20.Highratten
    Das psychedelische Hochzeitsrätsel der Outlerfamilie als sehr temporäres Kunstwerk gemalt auf Folie an einem Zaun des 3000Grad-Festivals
     

  6. 21.1-Home-E
    Forschende wie Einstein oder Heisenberg beschreiben die Momente, in denen sie die Inspiration zur Lösung ihrer großen Fragen haben, ähnlich wie Kunstschaffende den Prozess ihrer Arbeit beschrieben - nach der Beschäftigung mit einem Thema scheint der entscheidende Gedanke willkürlich aus dem Himmel zu fallen. In der Meditation ist es eine übliche Anweisung, die Gedanken als unpersönliche vorüberziehende Erscheinungen zu betrachten. Manche dieser Gedanken haben das Potential, die Welt zu verändern. Dann scheint es gerechtfertigt aktiv zu werden und an der Welt der Erscheinungen mitzuwirken. Einen solchen Moment der Inspiration zeigt das Bild.

    Inspiration (lateinisch inspiratio ‚Beseelung', ‚Einhauchen', aus in ‚hinein' und spirare ‚hauchen', ‚atmen'; vgl. spiritus ‚Atem', ‚Seele', ‚Geist') (Wikipedia)
     

  1. 22.Talis-Man
    Die folgenden vier Collagen sind im besonderen Teil der psychosynthetischen Arbeit an mir selbst.

    Um sich wirklich selbst zu kennen, ... muss auch eine ausgedehnte Erforschung der weitläufigen Regionen unseres Unbewussten vorgenommen werden. Zuerst müssen wir mutig die Höhle unseres tiefen Unbewussten durchschreiten, um die dunklen Kräfte zu entdecken, die uns verstricken und bedrohen - die ‚Phantasmen‘, die Urbilder oder kindlichen Vorstellungen, die uns verfolgen oder auf stille Art beherrschen, die Ängste, die uns lähmen, die Konflikte, die unsere Energien aufzehren.“ (Assagioli, entwickelte die Psychosynthese)

    Das Bild zeigt Talis-Man, einen Wegbegleiter und Beschützer bei der Aufgabe, Licht in die eigene Unterwelt zu bringen. Im Zentrum des Wesens, auf den Reflektorbären montiert, der wie der Mond das Licht dorthin reflektiert, wo das Licht der Sonne nicht hin kann, befindet sich eine Platine, die das Fauchen eines Plüschtigers aus meiner Kindheit produziert hat.
     

  2. 23.Psychosomatik: Gläsernes Herz
    Ursprünglich habe ich die mich plagenden Schmerzpunkte dargestellt. Lange waren mir diese ein Rätsel an dem mein Verstand verzweifelt ist. Was sich als Schmerz ausgedrückt hat, konnte sich
    durch die Reise in die eigenen Katakomben wandeln. Mit jedem inneren Keller, in den ich Licht brachte, stabilisierte sich mein Fundament und ich gewann einen aufrichtigeren Standpunkt. Doch was ist das, was ich symbolisch als Licht bezeichne? Es ist die Fähigkeit meines Herzens Anteil zu nehmen. Was Verstand und Gefühle nicht bewältigen können, findet im Herzen Platz. Denn ein Herz ist ein Portal, ein Tor zum großen ganzen. Meine Beschwerden haben sich als Ausgangspunkt eines spirituellen Weges erwiesen.
     

  3. 24.Psychosomatik: Drei Augen
    Als Geschwisterbild zum vorigen, waren auch auf dieser Leinwand zunächst Schmerzen repräsentiert – in diesem Fall Kopfschmerzen und ihre Herde. Die Vorstellung von Energiezentren in meinem Körper hat sich als Schlüssel zur Heilung erwiesen. Entscheidend für mich ist die Tatsache, dass meine Aufmerksamkeit von beweglicher Natur ist - welchen Wahrnehmungen ich Aufmerksamkeit schenke, ist ein willentlicher Akt. Ich musste erkennen, dass mein „Ich“-Gefühl, mein Selbstbewusstsein an meinem Verstand klebt. Wie mit einem kurzen Gummiband angeleint, konnte ich zwar Ausflüge durch meinen Körper machen, war in Kürze aber wieder zu Hause bei meinen Gedanken, bei meinen Sorgen, Erwartungen, Vorstellungen und Ängsten. Die große Kapazität für Frieden und Zuversicht, die ich empfinde, wenn ich mich mit meiner Aufmerksamkeit in meinem Herzen aufhalte, löst meine Verspannungen und lindert meine Kopfschmerzen. Gleichzeitig vernehme ich dort so viel mehr, als mein Verstand es sich vorstellen konnte.
     

  4. 25.Unerthing The Buried Child
    Die Arbeit begann mit dem mutigen Akt, ein überwältigendes emotionales Geschehen zum Zeitpunkt seines Wiederauflebens auf die Leinwand zu bringen. Ich erinnere mich an die Angst, etwas unwiderruflich sichtbar zu machen, was ich nicht sehen wollte. Aus dem Dunklen im Roten ist eine Hälfte der Monade geworden: das Erkennen, das Yin und Yang einander bedingen. Mit dieser Erkenntnis habe ich die Unschuld in mir gefunden, das schlafende Buddha-Baby, das über den Vorgängen schwebt und alle Ereignisse, die es zu finden nötig waren, aufwiegt. Was eine Tabuzone war, hat sich als sprudelnde Quelle erwiesen.
     

  5. 26.Ein Glanz (in Bearbeitung)
    Die Leinwand zeigt ein Inneres Keimen – ich freue mich zu erblicken, was daraus erwächst.
     

  1. 27.Ein Licht (in Bearbeitung)
    Auch diese Leinwand zeigt ein Keimen und wird Grund für weitere Entwicklungen.
     

Erleben

 

  1. 28.Von links nach rechts: 

  1. 29.Mensch wo bist du? - Remix
    Seit 2018 gewann das Fastens für mein Leben an Bedeutung - als besondere Zeit mich ins Universum einzuordnen. Das Christentum, das sich mir, seit ich meine Pilgerreisen begonnen habe, als Weg der Einweihung offenbart, mündet zusammen mit meinen bewusstseinserweiternden Erfahrungen in einen gemeinsamen Strom. Es entstand der Drang, woran ich glaube, Gestalt zu verleihen. Ausgehend von einer Veranstaltung in der Chirstuskirche Gauting in der Fastenzeit 2019, bei der das Hungertuch „Mensch wo bist du?“ von Uwe Appold im Zentrum stand, fand das Motiv Einzug in mein Schaffen und meine spirituellen Fragestellungen. Statt weiter auf Sinn- und Schatzsuche zu sein, war es Zeit, das Wertvolle, was ich finden durfte, auch zu verwenden. Das Symbol des offenen Hauses, an dem wir Menschen gemeinsam bauen, erblühte für mich. Daher habe ich es hier in einen Rahmen der besonderen Aufmerksamkeit gerückt, der anspielt auf die Antwort, die ich seither geben möchte. (siehe 34. und 39.)
     

  2. 30.Zauberstäbe
    Meine Kollektion an Zauberstäben – insbesondere der Pilgerstab, der mich nach Rom getragen hat und reich geschmückt durch Erinnerungen und Symbole hervorsticht.
     

  3. 31.Where Is My Mind? - Vom Alltäglichen ins Besondere
    Die Torii-Tore in Japan sind Eingänge zu einem Schrein und markieren den Übergang vom Alltäglichen ins Besondere. Diese zweite von den drei Forschungsarbeiten meiner Zeit in Berlin zu den Gestaltungsmöglichkeiten des „Gebetskanals“ (durch endlose visuelle Rekursion.. siehe 10.) ist Zeugnis eines solchen Übergangs - der bis zum Erschöpfen überwältigenden Gewalt der Eindrücke aus dem Eintreten in einen solchen Tunnel mit erweitertem Bewusstsein. Die Kraft und Fülle der Inhalte des sich öffnenden Unterbewussten haben mich erschlagen. Dies ist der Versuch, die Erfahrung zu integrieren, ihr einen Rahmen zu geben und ihr Wesen für alltägliche Augen lebendig zu machen.
     

  4. 32.Verwobene Yin-Yang-Spinnräder
    Schöpfungs-Mechaniken (oder besser -Organiken) des sich materialisierenden Nichts.
     

  1. 33.Erwartungshorizont
    Am Ende des Bekannten, am Übergang des Bestehenden zum Nichts scheint Alles möglich zu sein. Diese Aufnahme aus einem Erwartorium zeigt ein Sproß Kreativität.
     

  2. 34.Hineni
    Die Antwort auf die Frage, die das Hungertuch 2019 stellte (Mensch, wo bist du?).
    Hineni lässt sich sinngemäß als „Hier bin ich!“ übersetzen und  ist „ [..] der wohl mächtigste Ausdruck, den die hebräische Sprache für die Aufmerksamkeit und Bereitschaft kennt, eine Aufgabe mit viel Hingabe zu übernehmen.“ (Gesa Ufer, Podcast).
    Lieber Gott, hier bin ich also, dein Mensch - mit den Talenten, mit denen du mich ausgestattet hast und den Prägungen, die mir das Leben einverleibt hat. Mit diesem Kunstwerk verknüpfe ich die Handlungsstränge meines durch psychosomatische Schmerzen begleiteten spirituellen Weges, meiner technischen Auffassungsgabe, meiner Bewusstseinsforschung, meiner christlichen Taufe und meiner Kreativität zur Willenserklärung und Verpflichtung liebevoll am Haus der Menschheit, der Erde die uns trägt, dem Universum was uns Raum und Zeit schenkt mitzuwirken.
     

  3. 35.Visuelle Rekursion
    Nach der anfänglichen Erforschung der Imitation des Doppelspiegeleffekts mit Kameras und Bildschirmen ist dies das Ergebnis meiner ersten Rekursion durch einen Projektor auf eine Leinwand 2017 auf Hawaii.
     

  4. 36.Von oben nach Unten: 

  1. 37.Horoskop
    lateinisch horoscopium entlehnt, das auf griechisch hōroskopeion „Instrument zum Erkennen und Deuten der Geburtsstunde“ zurückgeht
    Die Linse dieses Instruments ist ein Filter, der vor die Wirklichkeit gelegt werden kann, durch den bestimmte Formen und Muster zu sehen sind. Die nun erkennbare mir aus dem Tarot vertraute Symbolik (siehe 10. & 11.) verhält sich wie ein Spiegel, in dem sich mein Inneres zeigen kann. Für innere Reisen ist mein Horoskop der Kompass, der mir das Navigieren anhand der Himmelskörper erlaubt.
     

  2. 38.Plant Medicine 

Aus Ehrfurcht und in Dankbarkeit

  1. 39.Hineni – Reflektionen
    Die gegenüberliegende Antwort und Verpflichtung zur liebevollen Mitgestaltung des Universums kann kein einmaliges Ereignis bleiben. Zugegebenermaßen ist dies wieder mehr Frage als Antwort - die Frage nach der Konsequenz, die durch sich selbst Beantwortung findet. Das Werk Hineni ist ein Spross eines wachsenden Geschehens, was durch dieses zweite Werk weiter materialisiert wird. Der Gebetstunnel, der sich durch Hineni öffnet, findet hier Fortsetzung. Was vorher als Sackgasse im Betrachtenden endete oder reflektiert wurde, kann nun weiter fortpflanzen.
     

Die Installationen Hineni und Hineni – Reflektionen sind Teil einer Gesamtinstallation, zu der neben der visuellen Rekursion eine akustische Rekursion zu hören ist. Die immersive Erfahrung des Gebetstunnels findet ihren Höhepunkt im Aufenthalt in der Hängematte, die zwischen den Werken gespannt werden kann. Die Schallwellen versetzen dabei durch sogenannte „Shaker“ die Hängematte zusätzlich in Bewegung. Ich bin ansprechbar und ermögliche die Erfahrung.  

 

Ausruhen

  1. 40.Seelenranke
    Zu sehen ist eine Operation am Herzchakra, durch liebevolle Wesenheiten, deren Arbeit durch die Seelenranke ermöglicht wird.
     

  2. 41.Kommune Sonnentanz
    Eine Hommage und Danksagung an meine Freunde und Vertrauten, die mich in meinem Jahrsiebt in Berlin begleitet haben. Auf dem Foto unter dem Werk ist eine frühere Version zu sehen, die Teil eines Spektakels in der Küche meiner Wohngemeinschaft war.
     

 

Abschied – Die Zukunft

  1. 42.Womb Wisdom
    Meine Verlobte ist nicht nur meine weltliche Partnerin sondern auch meine spirituelle Partnerin in Crime. Durch sie finde ich Anschluss an Weisheitstraditionen und Zugang zu den tantrischen Energien des Femininen und Maskulinen. Konzepte, die fern liegen von der Geschlechtersensibilität meiner Berliner Freund:innen. Ich bin erfreut über die Bewusstseinsschule die mir unser begonnener gemeinsamer Weg öffnet. Das Bild ist eine Ode an die Periode. 
     

 

Sonstiges

Für weitere Informationen und Hintergründen zu den Entstehungsgeschichten der Werke stehe ich gerne zur Verfügung. Falls die ausgestellte Kunst noch Fassungsvermögen übrig lässt, finden sich in Raum 1 weitere Zeichnungen und Bilder, die es nicht an die Wände geschafft haben – unorthodox als Auslage zum Durchblättern.
Die Kunst kann durch Käufe und Spenden gefördert werden. 

 

Kontakt

Sebastian Hasinger
Mühlstr. 7
82131 Gauting

Telefon:
+49 1523 365 4884
E-Mail:
sebastian @hasinger.de

Internetseite:
hasinger.de

Instagram: www.instagram.com/verkunst_hasi/